Salvatore, das bedeutet im Italienischen: der Retter, Erlöser, Heiland. Es ist gewiss kein Zufall, dass der prächtige Berg diesen Namen erhalten hat, und nicht umsonst ist auf seinem Gipfel seit langem eine Kapelle zu finden, in der Andacht gehalten wird. Denn die Legende besagt, dass Christus selbst, gekreuzigt, gestorben und wiederauferstanden von den Toten, bei seiner Auffahrt in den Himmel auf dem Monte San Salvatore eine Rast eingelegt habe. Seit dem 12. Jahrhundert gilt die Stätte daher als Pilgerort, und Gläubige aus aller Welt wagten die Bergbesteigung auf dem engen, recht steilen Kletterpfad, um die Spitze des stolzen Gipfels zu erreichen und dort Gottes Sohn zu huldigen. Bis heute findet am Himmelfahrtstag eine Prozession statt, zu dem sich zahlreiche Christen aus dem Umland Luganos einfinden. Diese Prozession zu Ehren San Salvatores wird von der ansässigen „Erzbruderschaft von gutem Tod und Gebet“ ausgerichtet, die auch Eigentümer der alten Bergkapelle ist, welche inzwischen zu einer Kirche erweitert worden ist.

Heutige Besucher müssen allerdings nicht mehr den beschwerlichen Berganstieg auf sich nehmen, um sich auf die Spuren San Salvatores zu begeben. Seit 1890 verbindet eine Drahtseilbahn die Bucht von Lugano mit der Bergspitze. Vom Dach der Kirche San Salvatore ist der ungehinderte Rundumblick über die Talebene möglich. An die Wallfahrt erinnert auch noch das ehemalige Pilgerhospiz, das den Gläubigen nach ihrer beschwerlichen Wanderung Unterschlupf bot; es ist inzwischen in ein Museum umgebaut worden.