De Samichlaus chunnt!

Samichlaus is coming!

De Samichlaus chunnt!

Die Schweizer Weihnachtslegende

Weisser Rauschebart, rote Mütze und ein Sack voller Geschenke: Ist das etwa der Weihnachtsmann? Nein, sicher nicht! Denn wenn in den USA der „Santa Claus“ mit dem Rentier-Schlitten die Geschenke bringt, so stammt der Brauch eigentlich aus Europa: Hier feiert man am 6. Dezember den Heiligen St. Nikolaus, oder Samichlaus, wie er in der Deutschschweiz heisst.

 

Auf dem Kopf trägt der Nikolaus auch keine Zipfelmütze, sondern eine Mitra: Das ist die traditionelle Kopfbedeckung katholischer Bischöfe. Ausserdem hat er ein rot-goldenes Messgewand an und einen Krummstab dabei. Denn den Heiligen gab es wirklich – er war im 3. Jahrhundert Bischof in Myra, einer Stadt in der Provinz Lykien, die in der heutigen Türkei liegt. Nikolaus soll dort viele gute Taten vollbracht haben. Sein Vermögen schenkte er den Armen. Als er erfuhr, dass ein Mann seine drei Töchter nicht verheiraten konnte, weil ihm die Mitgift fehlte, warf er in drei Nächten einen dicken Goldklumpen durch das Fenster der Mädchen. Daher sieht man den Nikolaus oft mit drei goldenen Kugeln dargestellt.

Auch heute bringt der Nikolaus Geschenke. Ein Brauch ist es, dass die Kinder ihre Stiefel vor die Tür zu stellen: War ein Kind artig, bekommt es Äpfel, Nüsse und Süsses hinein; unartige Kinder kriegen Kohle in die Stiefel. Kommt der Nikolaus zu Besuch, bringt er oft ein aus Teig gebackenes Männlein mit, das heisst Weckmann, Stutenkerl oder Grittibänz.

 

In vielen Dörfern gibt es einen Samichlaus-Umzug, den man im Ägerital „Chlauseslä“ nennt und in Küssnacht am Rigi als „Chlausjagen“ bekannt ist. Dass der Nikolaus kommt, hört man schon von weitem, denn er wird von Trychlern (Kuhglocken) und Geisselchlöpfern (Peitschenknallen) angekündigt. So sollen böse Geister vertrieben werden. Erhellt wird der Zug von Fackel- und Iffeleträgern; Iffele sind grosse Laternen, die wie Kirchenfenster aussehen. Begleitet wird der Samichlaus vom „Chlaus-Esel“ und seinem Gehilfen, der Knecht Ruprecht, Krampus oder Schmutzli heisst; der trägt eine schwarze Robe und einen Reisigbesen. Vor einer Strafe braucht aber kein Kind mehr Angst zu haben: Heute hilft der Schmutzli beim Verteilen der Leckereien.

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