Bereits seit undenklichen Zeiten lebten die Menschen der drei Länder Uri, Schwyz und Unterwalden genügsam und friedlich beisammen um den heutigen Vierwaldstättersee, einem sich aus mehreren Zuflüssen speisenden Bergsee in den Alpen. Nichts störte den Klang des Herdengeläutes und das glückliche Jauchzen der Bewohner der Täler.

Eines Tages jedoch, es war im Jahre 1291, wurde das geruhsame Leben der Bewohner der drei Waldstätten jäh gestört. Denn Herzog Albrecht I. von Österreich, der gerade zum deutschen König gekrönt worden war, wollte sich nicht länger mit der schuldigen Reichsabgabe der drei Länder begnügen. Er trachtete danach, sein Reich zu vergrössern und hatte es darauf angesetzt, das schöne Alpenland seinem Herzogtum Österreich einzuverleiben, um das Hirtenvolk seine Untertanen zu nennen. Diesen heimlichen Plan hatte der Herzog allerdings ohne die kühnen Bewohner des Vierwaldstättersees gemacht. Niemals würden sie sich aus freien Stücken einer Fremdherrschaft unterwerfen!

Am sternenklaren Abend des 1. Augusts 1291 kamen die mutigsten Männer der Länder Uri, Schwyz und Unterwalden auf der Rütliwiese am Vierwaldstättersee zusammen. Unter ihnen befanden sich auch die drei Helden Werner Stauffacher von Schwyz, Walter Fürst von Uri und Arnold von Melchtal aus Unterwalden, die sich bereits durch ihre Tapferkeit als Bewahrer der Schweiz hervorgetan hatten. Gemeinsam wollten sie entscheiden, wie sie ihre Länder von der Habsburger Tyrannei befreien konnten. In jener folgenreichen Nacht schlossen die heroischen Eidgenossen den Bundesschwur am Rütli: Nie wieder sollten ihre Völker in die Knie gezwungen werden! Sie erhoben ihre Hände und bei Gott und allen Heiligen schworen sie den ewigen Bund der schweizerischen Eidgenossenschaft.

Bis heute ist der 1.  August der höchste Schweizer Feiertag und erinnert an den festen Willen zur Unabhängigkeit des Landes und dem beschworenen Recht zur Selbstbestimmung durch seine Gründungsväter.